Vorsicht vor den Schweizern!

EM-Gegner der Deutschen am Samstag in Heusenstamm hat Belgien niedergekämpft 

Innendreiviertel Anton Gleitze zeigte im Spiel gegen Belgien eine starke Leistung. Foto: F&S
Innendreiviertel Anton Gleitze zeigte im Spiel gegen Belgien eine starke Leistung. Foto: F&S

Am 19. März geht es für die deutschen Rugbymänner im hessischen Heusenstamm gegen die Schweiz nicht nur um einen Sieg in der Europameisterschafts-Division 2 (Trophy). Die „Schwarzen Adler“ wollen auch wiedergutmachen, dass sie am 29. Februar 2020 in Heidelberg zum ersten Mal überhaupt ein Spiel gegen die Eidgenossen verloren haben. Damals, der notwendige personelle Umbruch war gerade erst eingeleitet, hatte unsere Fünfzehn überraschend mit 20:33 verloren. Geht es nach den Fans und den Spielern, soll das mit einem weit gefestigteren und besser eingespielten Team nicht mehr passieren. Ankick im Sport- und Kulturzentrum Martinsee ist um 14 Uhr. Die Tageskasse öffnet um 11 Uhr.

„Unsere Mannschaft hat zuletzt gegen Belgien ein gutes Spiel gezeigt“, rekapituliert Nationaltrainer Mark Kuhlmann: „Jetzt haben wir wieder ein Heimspiel, da wollen und müssen wir gewinnen. Gerade in so einem Nachbarschaftsduell wollen wir natürlich zeigen, dass wir im Vergleich zum letzten Spiel deutliche Schritte nach vorn gemacht haben.“ Man müsse allerdings auch einige der Fehler abstellen, die gegen Belgien noch für den einen oder anderen vermeidbaren Gegenversuch gesorgt hatten. „Wenn wir aber die Leistung aus dem Belgien-Spiel erneut abrufen können, stehen unsere Chancen auf einen Sieg nicht schlecht.“

Allerdings Kuhlmann will die Schweizer, die auf Weltranglistenplatz 35 vier Ränge hinter Deutschland gelistet sind, nicht unterschätzen, zumal die „Nati“ mit einem 22:18-Heimsieg gegen die favorisierten Belgier überrascht haben. Das ließe die Schweizer natürlich jetzt in einem anderen Licht dastehen als zuvor, als lediglich zwei Niederlagen gegenLitauen (20:28) und in Polen (25:37) zu Buche gestanden hatten.

„Gegen Belgien hat die Schweiz wirklich alles aufgeboten, was in Frankreich oder England aktiv ist. Das Team war sehr verändert im Vergleich zu den beiden Spielen zuvor“, hat der deutsche Nationaltrainer beobachtet: „Die haben mit einem wirklich starken und schweren Sturm gespielt. Mit diesem Ergebnis war wirklich nicht zu rechnen.“ An der grundsätzlichen Zielsetzung ändere das jedoch nichts: Auf eigenem Platz und mit möglichst vielen Fans im Stadion in Heusenstamm soll ein Sieg her!

„Unter den gegebenen Voraussetzungen schauen wir nur auf uns selbst und darauf, was wir beeinflussen können“, sagt Kuhlmann: „Wir wissen noch nicht, welchen Kader die Schweiz aufbieten kann. Wir hoffen, dass wir alle Spieler bis zum Samstag gesund behalten, was in diesen Zeiten nicht selbstverständlich ist. Und dann gehen wir voll motiviert und selbstbewusst in dieses Spiel.“

Personell hat sich die Lage bei den „Schwarzen Adlern“ offenbar ein wenig entspannt. Nach Verletzung oder Krankheit kehren Tobias Apelt, Timo Vollenkemper und Paul Schüle in den Kader zurück. Auch Luke Wakefield, der zuletzt fehlte, wird auf der Innenposition eine gute Alternative sein. Dafür werden im Sturm Antony Dickinson und Jens Listmann fehlen, der Coronavirus-positiv getestet wurde.

Erstmals dabei sein wird Daniel Wolf. Der junge Erste-Reihe-Stürmer hat seine Rugby-Ausbildung in Südafrika erhalten und könnte nach Meinung des Nationaltrainers direkt eine Verstärkung darstellen. Zuletzt hatte eine Verletzung eine frühere Nominierung des Frankfurters verhindert. Ebenfalls zurück im deutschen Team ist Oliver Stein, zuletzt Kapitän der U20, als Alternative in der dritten Reihe. Da der erfahrene Spielmacher Raynor Parkinson erneut nicht zur Verfügung steht und Pierre Mathurin noch nicht fit genug ist, wird der Coach wohl wieder auf Niklas Hohl und Edoardo Stella als Verbinder und Schlussmann setzen.

Deutschland bietet diesen Kader auf: Kapitän Jörg Schröder (Heidelberger RK), Tobias Apelt, Zinzan Hees (RK Heusenstamm), Paul Schüle, Felix Martel, Justin Renc (TSV Handschuhsheim), Alexander Biskupek, Timo Vollenkemper, Robert Lehmann, Oliver Paine, Felix Lammers, Nicolas Rinklin, Luke Wakefield (SC Neuenheim), Jan Piosik (Hannover 78), Mathis Blume, Anton Gleitze (Berliner RC), Hassan Rayan, Leo Wolf, Daniel Wolf, Edoardo Stella (SC Frankfurt 1880), Niklas Hohl, Oliver Stein (München RFC).

Auf Abruf stehen bereit: Samy Füchsel, Markus Brausam, Leonard Becker (SC Neuenheim), Tyrell Williams (TSV Handschuhsheim), Tobias Bauer, Maximilian Kopp (Hannover 78), Lukas Deichmann (SC Frankfurt 1880), Philip Gleitze (Berliner RC).  

Tabelle: 1. Polen 12 Punkte; 2. Belgien 11; 3. Deutschland 7; 4. Litauen 5; 5. Ukraine 5, 6. Schweiz 4.                                                   Jens Beeskow

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