In Portugal klarer Außenseiter

Die Rugby-Nationalmannschaft will in der EM ihre Leistung stabilisieren

Heidelberg. (CPB) Nach dem heftigen Einbruch in der zweiten Halbzeit bei ihrer 10:48-Niederlage in Rumänien möchte sich die deutsche Rugby-Nationalmannschaft am zweiten Spieltag der Europameisterschaft stabilisieren und eine über die gesamten 80 Minuten gute Leistung zeigen. Das jedenfalls ist das Ziel von Cheftrainer Mark Kuhlmann (Heilbronn) vor dem Match am Sonntag um 18.30 Uhr (MEZ) in Lissabon bei Vizeeuropameister Portugal, das am ersten Spieltag gegen Belgien mit 40:30 gewonnen und „bei Nieselregen keine sehr gute Leistung gezeigt hat.“ Kuhlmann hat sich dieses Spiel mehrfach angeschaut und sagt: „Wir sind Außenseiter. Die Aufgabe wird schwerer als in Rumänien, denn die Portugiesen sind läuferisch viel schneller.“

Die West-Iberer, in den 2000-er Jahren siebenfacher Europameister im olympischen Siebenerrugby, haben in den letzten Jahren auch ihr klassisches Fünfzehnerrugby deutlich verbessert. Sie verfügen über eine blitzschnell spielende und technisch perfekte Dreiviertelreihe und sind hinter Seriensieger Georgien die klare Nummer zwei in den Wettbewerben von Rugby Europe.

Die deutschen Trainer – neben Mark Kuhlmann bemühen sich auch Lars Eckert (Heidelberg), Michael Poppmeier (Siegburg), Curtis Bradford (Heidelberg) und Teamarzt Colin Grzanna (Berlin) ständig um die Verbesserung des Teams – müssen einige Änderungen an der Formation vornehmen. Gedrängehalb Tim Menzel (Valence) und Außensprinter Howard Packman (Tonbridge) sind verletzt, Mikael Tyumenev (Castelsarrasin) und Eric Marks (Vannes) stehen erst zum dritten Spiel am 16. Februar in Kassel gegen Belgien wieder zur Verfügung. Neu im Kader sind der Zweite-Reihe-Stürmer Michel Himmer aus Niort, der Flankenstürmer Luis Ball vom berühmten Watsonians RFC aus Schottland, die Gebrüder Cameron und Michael McDonald aus England sowie Mondli Nkosi vom TSV Handschuhsheim. Der gebürtige Südafrikaner hat in dieser Woche die Freigabe von World Rugby erhalten und darf ab sofort für Deutschland spielen.

Am zweiten Spieltag des Sechs-Nationen-Turniers der führenden europäischen Rugby-Nationen stehen sich am Samstag um 17.45 Uhr im „Home of Rugby“ in Twickenham die englische und französische Nationalmannschaft im ewig jungen Klassiker gegenüber. England will sich nach der Niederlage bei Titelverteidiger Irland rehabilitieren, Frankreich seinen zweiten Sieg feiern. Dabei müssen die Franzosen aber ihren genialen Verbindungshalb Romain N’Tamack ersetzen, der beim 43:0 gegen Wales ein unbegreiflich blödes Revanchefoul begangen hat und für das Spiel in Twickenham gesperrt wurde. Italien ist leichter Favorit gegen Wales, Schottland hat durchaus eine Siegchance gegen Irland.   

Europameisterschaft, Sonntag, 18.15 Uhr: Portugal – Deutschland (live bei Pro7 Maxx).

Sechs-Nationen-Turnier, Samstag, 15.15 Uhr: Italien – Wales; 17.45 Uhr: England – Frankreich; Sonntag, 16 Uhr: Schottland – Irland.

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